…für ein erfülltes Leben in vertrauter Umgebung

Über den Stifter (und darüber hinaus)

Ich heiße Dr. Frank Dahlke, bin 1957 geboren und seit 1986 Vater meiner Tochter Julia.

Julia kam schwerbehindert mit einer sehr selten vorkommenden Veränderung des Erbgutes zur Welt. Um Julias besonderen Bedürfnissen gerecht werden zu können, mussten wir Eltern unsere Lebensplanungen drastisch anpassen. Heute sind wir sehr froh, uns richtig entschieden zu haben. Julia hat ihren Platz im Leben gefunden, und auch die Eltern sind bisher gut durchs Leben gegangen.

Ich selbst habe viel Glück gehabt: Trotz schwieriger finanzieller Verhältnisse wurde mir der Weg zu zwei akademischen Ausbildungen geebnet (Dipl. Psychologe und Arzt).

In meiner über 30-jährigen Karriere in der pharmazeutischen Industrie habe ich erfolgreich dazu beitragen können, Medikamente gegen  Multiple Sklerose zu entwickeln, eine neurologische Erkrankung, die nicht selten schwer behindert.

Ich habe in meinem Leben beruflichen und auch materiellen Erfolg gehabt und immer wieder sehr viel persönliche Unterstützung durch meine Familie und meine Freunde erfahren. Besonders dankbar bin ich meiner Frau Dr. Marion Dahlke, Cornelia Fraling, Julias Mutter, sowie ihrem Ehemann Reinke Duhme, und nicht zuletzt meiner Tochter Julia.

Die Dahlke Stiftung, die ich Ihnen hier vorstelle, ist der Versuch, etwas davon zurückzugeben, über meine/unsere Zeit hinaus.

Warum die Dahlke Stiftung?

Natürlich ist meine Tochter Julia der allererste Beweggrund, diese Stiftung einzurichten. Seit ihrem ersten Lebensjahr wurde ihr erstklassige Förderung und Betreuung in anthroposophischen Einrichtungen zuteil, angefangen im Thomas-Haus Berlin für Heilpädagogik und Sprachtherapie, einem Tageszentrum zur Frühförderung von Kindern im Kleinkind- und Vorschulalter, später dann für 12 Jahre in der Parzival Schule mit angeschlossener Werkstufe in Berlin, und seit 2006 im Elisabeth Vreede Haus in Vichel (einem Lebensort der LebensGemeinschaft Rohrlack-Vichel gGmbH), wo sie seither in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt und in den Werkstätten der LebensWerkGemeinschaft gGmbH in Rohrlack  arbeitet. Die Arbeit dieser Einrichtungen hatte und hat einen wesentlichen Anteil an der so erfreulichen Entwicklung, die Julia über die Jahre genommen hat. Als Eltern sind wir auch sehr dankbar, Julia an einem Ort zu wissen, wo sie später auch ohne uns gut und zufrieden leben kann. Aber auch die besten Einrichtungen können schnell an ihre Grenzen stoßen.

Hierzu will ich Ihnen folgende Geschichte erzählen: Vor einiger Zeit hatte einer von Julias Mitbewohnern einen Unfall und musste für einige Wochen ins Krankenhaus. Als er dort entlassen werden sollte, war offen, ob er überhaupt in die Wohngemeinschaft zurückkehren können würde, denn er brauchte deutlich mehr Pflege als vor Ort geleistet werden konnte. Die Verwandten sind dann eingesprungen und haben auf eigene Kosten eine persönliche Pflegekraft eingestellt, die für mehrere Wochen vor Ort innerhalb der Wohngemeinschaft die Betreuung übernahm, und so eine Genesung in vertrauter Umgebung ermöglichte. Ich fragte mich: Was wäre wohl sonst geschehen?

Dieses Ereignis hat mich berührt, aber vor allem beunruhigt, denn ähnliche Situationen könnten in der Zukunft häufiger auftreten. Die Zeit vergeht: die Bewohner der Häuser in Rohrlack und Vichel erreichen nun ein mittleres Lebensalter, ihre Eltern und Betreuer beginnen das Alter zu spüren, auch die Betreuten werden von den zusätzlichen Lasten des Alterns nicht verschont bleiben. Daraus werden neue, vielfältige Herausforderungen erwachsen und langfristig werden Eltern und Betreuer nicht immer einspringen können.

Die Stiftung, die ich Ihnen hier vorstelle, soll dazu beitragen, Menschen wie Julia und Ihren Mitbewohnern ein würdevolles Altern zu ermöglichen. Hierfür brauche ich Ihre Hilfe!